Sonntag 09.05.
Anfang nächster Woche bahnt sich eine potentiell gewitterträchtige Wetterlage an. Bereits am Sonntag liegt Deutschland auf der Vorderseite eines ausgedehnten Troges, der sich von den britischen Inseln bis Nordafrika erstreckt. Die vorherrschende S-SW Strömung transportiert warmfeuchte Luftmassen nach Mitteleuropa. Am Sonntag scheinen Gewitter im Mitteldeutschen Raum jedoch weitestgehend ausgeschlossen, da wir noch durch trockenere, kontinentale Luftmassen aus SO beeinflusst werden. Auch synoptische Hebung im großen Stil bleibt durch die zu westliche Lage der Frontalzone aus, abgesehen von orographischen Effekten. Die energiereichere Luftmasse aus Südwesten greift nur auf den äußersten Westen/Nordwesten, sowie die BENELUX Staaten und Frankreich über. Dort sind am Sonntag mit Durchgang der Kaltfront Gewitter wahrscheinlich.
Montag 10.05.
Im Verlauf der Nacht von Sonntag zu Montag bewegt sich die Kaltfront Richtung Osten, im Verlauf des Montags kommt sie über Mitteldeutschland zum erliegen. Gefördert durch die über den Tag stattfindende Erwärmung bilden sich entlang der schleifenden Kaltfront voraussichtlich mehrere Bodentiefs, die durch das Konvergieren von energiereicher Luftmasse die Gewitterentstehung fördern können. Die Lage der Kaltfront am Montag Vormittag und die tagsüber stattfindende Einstrahlung, sowie orographische Effekte entscheiden über die genaue Lage und Stärke des/der Bodentiefs. Diese Entwicklung ist noch sehr unsicher und entscheidet maßgeblich über die Qualität der montäglichen Gewitterlage. Aktuelle Läufe von GFS und ICON rechnen eher mit der Ausprägung einer Tiefdruckrinne von Vogtland bis Berlin, mit CAPE Werten zwischen 400 und 900 J/kg und einem gut gescherten Windprofil. Aber Achtung: bereits eine geringfügige Timing-Änderung der Kaltfront kann sich positiv oder negativ auf die Lage auswirken, die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten!
Dienstag 11.05.
In bisherigen Modellläufen bleibt uns die Lage an der stationären Frontalzone auch am Dienstag erhalten. Obwohl sich die Lage der "Gewitterhotspots" am Dienstag bisher auf den Tschechischen und Südbayrischen Raum beschränkt, sollte die Lage weiter im Auge behalten werden, denn oben angesprochene geringfügige Lageänderungen von Bodentiefs und Frontalzone können zu einer entsprechenden Verschiebung der "Gewitterhotspots" führen. Die weitere Entwicklung zur Wochenmitte hin bleibt ebenfalls Abzuwarten, ein günstiges abschnüren des Höhentiefs über dem Mittelmeer könnte eine regen- und gewitterreiche Ostwetterlage begünstigen.
STAND 07.05.2021 14:05